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Das Hybris-Projekt

Narda Alvarado (BO), Chim↑Pom (JP), Ursula Damm (DE), GÆG (DE), Lucy Glendinning (GB), Harminder Judge (GB), Bjørn Melhus (DE), Tobias Regensburger (DE), Xu Tan (CN), Pinar Yoldas (TR)

Kuratiert von Michael Arzt (HALLE 14), Frank Motz (ACC Galerie Weimar) und Christian Schoen (kunst|konzepte)

Halle14, Baumwollspinnerei Leipzig - 1.5.-16.8.2015
ACC-Galerie, Weimar - 10.6.-10.9.2016

In der Epoche der Techno- und Lebenswissenschaften, gentechnischer Entschlüsselung des Lebens, globaler und extraterrestrischer Mobilität und digitaler Weltverdoppelung befragte das Hybris-Projekt in 11 ästhetisch-kritischen wie künstlerisch-visionären Stellungnahmen menschliches Agieren im Kontext eines Jahrtausende alten, ideengeschichtlichen Themas. 

Als "superbia", "Hoch-" oder "Übermut" bezeichnet der Begriff der "Hybris" die Überschreitung des richtigen Maßes, eine zügellose Handlung, die unter Verletzung des in himmlischen und irdischen Hierarchien geltenden Rechts schweren Unbill verursacht. Er verkörperte als Vergehen an "Recht und Ordnung" in der griechischen Antike einen Akt, der wegen seiner Selbstüberhebung über den einfachen Gesetzesbruch hinausging.

Menschlicher Erkenntnis- und Freiheitsdrang kollidierte seit jeher mit dem Sündenfall Hybris. Bald schon dominiert die Selbstbestimmung über das Demutsideal, entfernt sich philosophisches Denken von der Theologie, verblasst das Bild der Hybris, erklärt der Mensch "sich selbst zum Gott" (Feuerbach).

In der fortschritts-, effizienz- und profitgetriebenen Welt gibt es keine bewährte Ordnung von Dauer. Ethik und Moral müssen sich nach der "Umwertung aller Werte" (Nietzsche) ständig neu beweisen. Grenzen eigenverantwortlichen Tuns werden in Forschung (Gentechnologie, Bio-Engineering, Neurowissenschaften), Umwelt (atomare Energiegewinnung, Klimawandel, Ressourcenverknappung) und Ökonomie (unkontrollierte Finanzmärkte, Billiglöhne) nur infolge öffentlichen Drucks diskutiert, ohne fundamentale Konsequenzen für ein systemisches Umdenken erzeugen zu können. 

Das Projekt diente unserer Selbstbefragung und -bewertung als Menschen in einer Welt, deren Lauf von uns bestimmt zu werden scheint, infolgedessen alles außer Kontrolle gerät - eine auf den Nachkommenden lastende Hypothek.